Prof. Dr. Christa Hackenesch, verstorben
Lebenslauf
Christa Hackenesch studierte in Münster, Freiburg sowie Frankfurt und wurde 1983 in Tübingen mit einer Arbeit zu Hegels Begriff der Reflexion – Die Logik der Andersheit – bei Rüdiger Bubner und Herbert Schnädelbach promoviert. Nach Tätigkeiten als Lehrbeauftragte am Philosophischen Seminar der Universität Tübingen und als freie Mitarbeiterin der Redaktion »Kulturkritik« des Bayrischen Rundfunks wechselte sie an das Institut für Philosophie der Technischen Universität Berlin, wo sie, zugeordnet dem Lehrstuhl von Hans Poser, ab 1985 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und von 1990 bis 1996 als Hochschulassistentin beschäftigt war. 1998 legte sie ihre Habilitationsschrift – Selbst und Welt. Zur Metaphysik des Selbst bei Heidegger und Cassirer – vor und erhielt die venia legendi in Philosophie. Es folgte eine Zeit als Privatdozentin und Gastprofessorin an der Technischen Universität Berlin, in der sie sich verstärkt dem Denken Sartres und der modernen philosophischen Anthropologie zuwandte. Den Ruf an die Bergische Universität Wuppertal, wo sie die Nachfolge von Günther Wohlfahrt antrat, erhielt sie 2005. Bis zu ihrem Tod zu Beginn des Jahres 2008 hatte sie dort den Lehrstuhl für Kulturphilosophie und Ästhetik inne.
Publikationen
Bücher:
• Jean-Paul Sartre, Reinbek (Rowohlt Verlag) 2001.
• Selbst und Welt. Zur Metaphysik des Selbst bei Heidegger und Cassirer. Hamburg (Meiner Verlag) 2001.
• Hegels »Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften« (1830). Ein Kommentar zum Systemgrundriß (zusammen mit Hermann Drüe, Annemarie Gethmann-Siefert, Walter Jaeschke, Wolfgang Neuser und Herbert Schnädelbach) (=Hegels Philosophie. Kommentare zu den Hauptwerken, hrsg. v. Herbert Schnädelbach, Band 3). Frankfurt a. M. (Suhrkamp Verlag) 2000; darin: »Die Wissenschaft der Logik (§§ 19-244)«, S. 87-138.
• Die Logik der Andersheit. Eine Untersuchung zu Hegels Begriff der Reflexion. Frankfurt a. M. (Athenäum Verlag) 1987.
• (Hg.) »Bin so ausgeworfen aus dem Garten der Natur«. Texte und Bilder zur Geschichte einer Sehnsucht. Mit einem Gespräch mit C. F. v. Weizsäcker, Reinbek (Rohwolt Verlag) 1984.
• Hegel in Tübingen, Tübingen (konkursbuch Verlag) 1984.
• Jugendlexikon Philosophie. Geschichte, Begriffe und Probleme der Philosophie (zusammen mit Hanna Delf, Jutta Georg-Lauer und Mechthild Lemcke). Reinbek (Rohwolt Verlag) 1988, Bratislava 1993.
Aufsätze und Rezensionen:
• »Über das metaphysische Bedürfnis des Menschen«, in: Metaphysisches Fragen. Colloquium über die Grundform des Philosophierens. (Hg.) Engelhardt, Paulus – Strube, Claudius. Köln 2008, S. 157-165.
• »Die Kontingenz der Freiheit diesseits der Geschichte? Über die Aporetik der Sartreschen Anthropologie«, in: Die Freiheit des Nein. Jean-Paul Sartre. Carnets 2001/2002. (Hg.) Knopp, Peter – von Wroblewsky, Vincent. Berlin/Wien 2003, S. 63-69.
• »Der subjektive Geist. Hegels Begriff des Menschen«, in: Hegel-Jahrbuch 2002. Phänomenologie des Geistes. Zweiter Teil. (Hg.) Arndt, Andreas – Bal, Karol – Ottmann, Henning. Berlin 2002, S. 40-44.
• »Die Weltlichkeit der Wahrheit. Anthropologie als Theorie der Erkenntnis«, in: Neuzeitliches Denken. Festschrift für Hans Poser zum 65. Geburtstag. (Hg.) Abel, Günter – Engfer, Hans-Jürgen – Hubig, Christoph. Berlin/New York 2002, S. 3-12.
• »Das Ich als symbolische Konstruktion. Zur Relevanz der Subjektphilosophie Ernst Cassirers«, in: Wissenschaft – Technik – Kunst. Interpretationen, Strukturen, Wechselwirkungen. (Hg.) Knobloch, Eberhard. Wiesbaden 1997, S. 105-115.
• »Wer ist es, der urteilt? Zum aporetischen Geltungsanspruch von Individualität«, in: Sich im Denken orientieren. Für Herbert Schnädelbach. (Hg.) Dietz, Simone – Hastedt, Heiner – Keil, Geert – Thyen, Anke. Frankfurt a. M. 1996, S. 214-231.
• »›Es kommt darauf an, Hegel zu begreifen, statt ihn immer wieder zu paraphrasieren‹. Neuere Literatur zur Philosophie Hegels«, in: Philosophische Rundschau 43, Heft 2, 1996, S. 142-164.
• »Allein mit Hegel? Neuere Kommentare und Interpretationen zur Philosophie Hegels«, in: Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 19.2, 1994, S. 65-78.
• »Erfahrung von Nichtidentität«, in: Philosophische Rundschau 40, Heft 1-2, 1993, S. 106-114.
• »Metaphysik ohne Ethik?«, in: Wahrheit und Wert. Zum Primat der praktischen vor der theoretischen Vernunft. (Hg.) Poser, Hans. Berlin 1992, S. 59-71.
• »Lohn der Tugend«, in: Kursbuch 95 (»Das Glück«), 1989, S. 30-38.
• »Fragmente einer ›radikalisierten Hermeneutik‹«, in: Philosophische Rundschau 36, Heft 4, 1989, S. 316-325.
• »Sich im Denken orientieren. Über den fragwürdigen Eigensinn der Philosophie«, in: Streitbare Philosophie. Margherita von Brentano zum 65. Geburtstag. (Hg.) Althaus, Gabriele – Staeuble, Irmingard. Berlin 1988, S. 129-140.
• »Philosophie der verlorenen Illusionen. Die französischen Moralisten«, in: Normen (=Konkursbuch 19, Zeitschrift für Vernunftkritik). (Hg.) Kimmerle, Gerd – Konnertz, Ursula. Tübingen 1987, S. 17-31.
• »›Das Wunder, das ist das Leben selbst‹. Denis Diderots Traum von der Natur«, in: Natur und Wissenschaft. (=Konkursbuch 14, Zeitschrift für Vernunftkritik). (Hg.) Hesse, Heidrun. Tübingen 1985, S. 111-116.
• »Der Fortschritt in der Philosophie«, in: Philosophische Rundschau 32, Heft 3/4, 1985, S. 306-308.